... kein Urlaub mehr ... wieder daheim ...
Etwas verspätet, aber doch, melde ich mich aus dem Urlaub gehorsamst zurück. Ziemlich direkt nach der Rückkehr aus London habe ich mir erstmal irgendwie eine richtig dicke Erkältung geholt, mit minutenlangen Hustenanfällen (bevorzugt nachts), Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Triefnase und allem was sonst noch so dazugehört. Das habe ich dann eine Woche lang zu kurieren versucht, mit eher mäßigem Erfolg. Dann ging der Urlaub zuende und pflichtbewusst habe ich mich also ins Büro geschleppt und auch tatsächlich eine Woche lang durchgehalten - ja, fast schon gehofft auf dem Weg der Besserung zu sein!
Und dann fing es sonntags abends auf einmal an. Nicht leise, schleichend, langsam, sondern überraschend, hinterhältig und brutal. Ein bisschen Ohrenschmerzen. Die sich innerhalb der nächsten Stunde zu sehr viel Ohrenschmerzen auswuchsen. So lange, bis ich es trotz hilfreichem Notdienst ("Aspirin nehmen und abwarten, kein Grund den Notdienst anzurufen!") wirklich nicht mehr aushalten konnte und mich noch ins Krankenhaus hab fahren lassen. Spät abends um 22:00 Uhr.
Bin dann relativ schnell drangekommen und hab dann also doch noch eine Woche flach liegen müssen, mit Mittelohrentzündung. Na prima.
Mittlerweile habe ich also seit gut drei Wochen, fast schon vier, meine nette Erkältung, und sie scheint sich wirklich pudelwohl zu fühlen bei mir. Die Ohrenschmerzen sind so ziemlich weg, das Antibiotikum auch, dafür habe ich immer noch den ganzen Tag Druck auf dem Ohr und leichte ausstrahlende Kopfschmerzen.
Fein.
Mal sehen, wie lange das so weitergeht.
Aber nun zu etwas anderem - der Urlaub kulinarisch!
Montag, 10.05.2010
Erstmal hieß es: ankommen, Gepäck sammeln, den Bus nehmen und sich mit selbigem in einen richtigen englischen "traffic jam" stellen. Dann von London City aus in die Tube und zum Hotel fahren.
Weil wir da aber zu früh waren und noch nicht einchecken konnten, haben wir uns erstmal in ein kleines Café in der Nähe gesetzt, das von sich selbst behauptete, das von Kaffeekennern als am besten angesehene Espressopulver zu verwenden.
Ich habe einen Kaffee Moccha getrunken, der gar nicht so übel war, nur vielleicht etwas lau. Danach wurde mir allerdings sehr schwindelig ... vielleicht wars der Kaffee, vielleicht die heiße Milch, vielleicht der Stress.
Zum Frühstück gab es Vorräte von daheim - ein am Vorabend noch frisch gebackenes Schwarzbierbrot mit Basilikumbutter bzw. Käse bzw. Peperoni-Creme. Hmmm ... richtiges gutes leckeres Brot!
Nachdem wir dann eingecheckt hatten, haben wir uns eine Weile in London verlustiert, bis wir dann irgendwann wieder Hunger hatten.
Gelandet sind wir letztlich bei Pizza Hut, den ich von meinem letzten Besuch noch in so guter Erinnerung hatte! Aber das supergünstige 2-Personen-Menü von damals gab es nicht mehr, und so haben wir uns dann eine mittelgroße Pizza geteilt, die den vielversprechenden Namen "Meat Feast" trug und für Fleischliebhaber sein sollte. Mit Schinken, Salami und Hack.
Naja.
Der Schinken war ein wenig seltsam. Vermutlich nicht wirklich echt, sondern eher zusammengekleistert, aber das war ja noch in Ordnung.
Was wirklich komisch war, war das Hack. Es war sehr hellbraun. Es hatte diese eigentümliche leicht dreieckige Form, die normalerweise nur Katzen- oder Hundetrockenfutterbrekkies haben. Und auch wenn ich die noch nie probiert habe, glaube ich doch, dass es auch so ähnlich schmeckte.
Naja also. Aber es hat gesättigt.
Weil es aber doch etwas enttäuschend war, musste danach noch ein Dessert her. Da gab es netterweise direkt große Portionen, "Sharing Desserts", die mit einem Teller und zwei Löffeln daherkamen. Wir haben uns unerhörterweise den sündigen "Hot Cookie Dough" gegönnt, und es war himmlisch!
Eine Schüssel voller Keksteig, der nur so leicht angebacken war, dass er oben eine ganz ganz dünne Kruste bekommen hatte und unten heiß war. Darauf eine große Kugel Vanilleeis und dazu Schokoladensoße.
Absolut tödlich, schon beim Hinsehen schlägt es auf die Hüften!
Aber es war lecker. Sehr lecker. Und wurde bis auf den letzten Rest aufgegessen und ganz oben auf die Liste "Im nächsten Winter nachkochen, wenn es draußen mal wieder so ungemütlich ist" gesetzt.
Nicht, dass es diese Liste vorher schon gegeben hätte. Aber jetzt gibt es sie.
Dienstag, 11.05.2010
Am Dienstag gab es dann wieder eine kulinarische Sünde, diesmal aber weniger bezogen auf das Hüftgold als eher auf Etikette und Anstand.
Auf der Suche nach einem bezahlbaren Abendessen - und eigentlich auch auf der Suche nach guten alten Fish 'n' Chips - sind wir dann nämlich soweit gesunken, dass wir beim Italiener gegessen haben. An sich nicht schlimm! Aber wir haben tatsächlich Fish 'n' Chips bestellt.
Geschmeckt hat es schon, und für den Preis war es wohl in Ordnung. Aber der Fisch kam fertig paniert aus der Tiefkühltruhe, und die Pommes natürlich auch. Dazu gab es Tatar-Sauce, Ketchup und - wers mag - braune HP-Sauce.
Was es nicht gab, war Malzessig, und das hat mich schon enttäuscht, denn den wollte ich unbedingt zu meinen Chips probieren.
Unterm Strich ein akzeptables Abendessen, aber der Blick auf die Lasagne am Nebentisch machte neidisch.
Mittwoch, 12.05.2010
An diesem Tag hörten wir auf eine Empfehlung meines Reiseführers und gingen thailändisch essen auf der Portobello Road. Die hatten wir schon abgeklappert und es sah nach einer günstigen Ecke aus, in der es zumindest vormittags eine Menge zu essen gab. Dabei hatten wir natürlich nicht bedacht, dass der gesamte Markt - so wie fast jeder Laden in London - um spätestens 18:00 Uhr dicht macht und von besseren Zeiten träumt. Ungeheuerlich eigentlich, für eine solche Weltstadt, und für den verwöhnten Kleinstädter aus dem Ruhrgebiet unfassbar mit anzusehen, wie plötzlich die Bürgersteige hochgeklappt werden und man nur noch im Tesco etwas zu essen (am liebsten ein abgepacktes Mikrowellenfertiggericht) oder aber im Pub ein Bier bekommen kann.
Nichts mit Late-Night-Shopping!
Wie auch immer, wir hatten ja vorher in meinen Reiseführer geschaut, und der hatte uns als "gut und günstig" das Restaurant "Market Thai" empfohlen. Was auch wirklich gut so war, denn ohne den Eintrag in diesem Buch, wären wir mit Sicherheit einfach vorbeigelaufen, oder spätestens nach einem Blick ins Treppenhaus geflüchtet.
Der Market Thai ist unscheinbar. Klein. Hat eine gelbe Fassade und liegt nicht direkt auf der Portobello Road sondern zwei oder drei Schritte abseits, was allerdings schon reicht, um ihn übersehbar zu machen.
Draußen hängt eine Karte, die bezahlbares Essen verspricht.
Hinter der Tür wartet ein altes, leicht brüchig wirkendes Treppenhaus, in dem es ziemlich finster ist und ganz und gar nicht einladend oder gar gemütlich aussieht.
Wenn man das aber alles ignoriert und die knarzende Treppe hinaufgeht, wird man mit einem sehr freundlichen Empfang belohnt. Mit rustikaler Einrichtung und irgendwie seltsam heimeligem Ambiente. Mit riesigen tropfenden weißen Kerzen und einem Ausblick über die Portobello Road. Mit massiven Holztischen und -stühlen.
Und mit fantastischem Essen zu günstigen Preisen.
Ich entschied mich für ein Gelbes Curry mit Huhn, Möhren und Kartoffeln. Nicht das günstigste, was die Karte zu bieten hatte, aber sehr lecker (und wirklich sehr bezahlbar!) Dazu konnte ich aus einer Auswahl verschiedener Reissorten wählen und entschied mich für Coconut Rice, der wirklich ein sehr leckeres, zartes Kokosaroma hatte.
Zum Reinsetzen!
Für meinen Freund gab es gebratene Nudeln Pad Thai, ebenfalls mit Huhn, mit gemahlenen Erdnüssen, Chili, Gemüse und Sprossen. Ich habs probiert - es war gut!
Wenn es nicht so weit weg in London liegen würde, ich würde es jedem unbedingt weiterempfehlen, und auf jeden Fall nochmal hingehen.
Donnerstag, 13.05.2010
Am Donnerstag wollten wir eigentlich auf die St. Paul's Cathedral kraxeln, wie ich ja schon erwähnt habe.
Aber als ich den Preis dafür sah, hatte ich auf einmal gar keine so große Lust mehr, mir die Lunge aus dem Leib zu hecheln, nur um zwischen meinen Atemaussetzern und mit wild klopfendem Herz (nicht aus Höhenangst, nein, wegen der Anstrengung) einen verschwommenen Blick oder zwei auf die Skyline Londons werfen zu können.
Wir blieben also auf dem Erdboden, bzw. stiegen sogar noch hinab.
Denn ich musste ja unbedingt einen Cream Tea haben.
Aber ach ... manche Dinge lässt man lieber in der Erinnerung ruhen, wo sie so schön waren, und so golden. Wo man sich nichts gemütlicheres, trauteres, liebgewonneneres mehr vorstellen kann.
Cream Tea im St. Paul's Crypt Café. Mein Maßstab für ein perfektes Tee-Erlebnis.
Mit kurzen Worten: so existiert es nicht mehr.
Es ist in den letzten zwei Jahren in dieser Crypta so unheimlich voll geworden, dass ich zuerst richtig geschockt war. Ein Gewusel und Gerenne, ein Gerede und Getratsche, ein Lärmpegel, der mit dem überirdischen London gut und gerne mithalten kann. Der kleine abgetrennte Raum, der vor zwei Jahren das Café war, gehört nun zum Restaurant, während das Café immens vergrößert wurde. Mit einem Mal wird da nichts mehr an den Tisch gebracht. Auf einmal gibt es eine gigantische Auswahl an Kuchen, Torten und kalten Platten, an Hackbraten und Pasteten.
Und bei all dem hätten wir den Cream Tea beinahe nicht gefunden.
Der heißt nun "Tea Time Special" und kostete irgendetwas um die 5 Pfund, was ein lächerlich überhöhter Preis ist.
Aber wir waren da. Und ich wollte Cream Tea. Egal, ob es nun nicht mehr schön da war, oder ob der Preis gestiegen war oder nicht. basta. Punktum.
Es gab keinen Fruit Scone, sondern einen ganz einfachen, ohne Früchte drin. Das machte mir aber nichts aus.
Dann durften wir wählen zwischen Butter und Clotted Cream, und wir haben natürlich Clotted Cream gewählt! Daraufhin wurdne wir Zeuge der Krönung der Lieblosigkeit. Ein Esslöffel fährt mitten in die goldgelbde Masse, reißt einen riesigen Klumpen (der auf einmal so fettig aussieht, wie er es auch ist) heraus und klatscht diesen auf den Teller dass einem ganz anders dabei wird.
Genauso wurde auch mit der Marmelade verfahren. Am Ende lag auf dem Teller ein großer, luftiger Scone neben einem riesigen Haufen Clotted Cream und einem wesentlich kleineren Klecks Marmelade. Dazu gab es nicht näher bezeichneten Beuteltee mit Milch.
Es hat geschmeckt. Ich will es gar nicht leugnen. Der Tee war heiß und angenehm, der Scone war krümelig und süß, die Clotted Cream war sahnig und kühl und die Marmelade war erd- oder himbeerig, so genau weiß ich das nicht.
Am Ende blieben einige Krümel und ein halber Berg Clotted Cream auf dem Teller zurück.
Lecker, ja.
Aber so ein Cream-Tea-Erlebnis wie vor zwei Jahren? Nein, das leider nicht mehr.
Abends, nachdem sich der Teig- und Fettklumpen in unseren Mägen wieder aufgelöst hatte, landeten wir bei Subway, weil es da ein Peri-Peri-Chicken-Sub gab, das es hier noch nicht gab.
Hmmm ... sehr lecker. Scharf und fruchtig, und dazu ein Getränk und ein Subway-Cookie.
Sehr zufriedenstellend.
Freitag, 14.05.2010
An diesem Tag habe ich endlich etwas gegessen, was ich vor zwei Jahren auch schon essen wollte, aber irgendwie nicht getan habe. Nachdem wir schon die ganze Woche immer wieder an Pastetenständen vorbeigekommen waren, die nicht sehr einladend wirkten, kamen wir diesmal endlich an einen, der sauber und ordentlich aussah.
Also nichts wie rein und zwei Pasteten für 2,50 Pfund gekauft, das macht nur 1,25 pro Pastete - das ist gut!
Für mein Schottensurrogat gab es ein "Chicken Bake", eine Pastete (war es Blätterteig?) mit Hühnchen- und Käsefüllung, die sehr lecker war, und für mich endlich eine Cornish Pasty!
Die sehen so hübsch aus, mit ihrem wie geflochten wirkenden Rand, und sind so prall gefüllt mit Essen, dass es eine Freude ist. Essen, eingepackt in mehr Essen, damit man es besser mitnehmen kann - sowas mag ich! Pasteten, Pies, Sandwiches - prima!
Ich weiß nicht genau, was alles drin war. Rindfleischwürfelchen, Kartoffeln, Erbsen, leider Gottes wohl auch ein paar Zwiebelstückchen, laut Angaben im Internet Rübe und dazu irgendwie eine dicke Soße - es war gut.
Es war so gut, dass ich es daheim nachbacken musste.
Am Abend verschlug es uns dann endlich in den Pub neben unserem Hotel, "The Castle". Wir gönnten uns ein Pint Cider und ein Pint "London Pride", ein angebliches preisgekröntes Ale. Wir hätten beim Cider bleiben sollen, aber man muss es ja auch einmal probieren.
Dazu teilten wir uns eine Portion "Potatoe Boats", ausgehöhlte gefüllte Ofenkartoffeln mit Schinken und Käse, sehr sehr gut, und aßen jeder eine Portion Chili con carne mit Basmatireos und Tortilla-Chips, gekrönt mit einem Häubchen aus Sour Cream, die sich wikrlich gut dazu machte.
Eine gute Portion zu einem guten Preis, und wir gingen satt und zufrieden ins Hotel zurück. Und Pub-Luft hatten wir auch geschnuppert.
Wichtig! Wir bekamen eine Menge Soßen an den Tisch gestellt, darunter Senf, die berühmte Tatar-Sauce und die besagte braune Sauce - aber da befand sich auch eine Flasche Malzessig.
Merken! Das wird nochmal wichtig.
Samstag, 15.05.2010
Ein besonderer Tag - ein halbes Jahr lang dem Single-Dasein entronnen!
Das musste gefeiert werden, und deshalb gingen wir bei Jamie Oliver essen, im "Fifteen". Gut, er war nicht da, aber das Essen war nichtsdestotrotz hervorragend - und ausnehmend teuer!
Insgesamt wurde es dann trotz der gepfefferten und gesalzenen Preise ein Drei-Gänge-Menü.
Appetitanreger
Vorneweg gab es hausgemachtes Foccacia, mit Rosmarin und Kartoffelstückchen darauf. Es war an sich schon unheimlich ölig, aber wahnsinnig lecker, einen Nachbackversuch also auf jeden Fall wert.
Dabei blieb es aber nicht; dazu gab es noch ein Schälchen Olivenöl zum Tunken, sattgrün und sehr intensiv im Geschmack.
Man kam sich schon irgendwie besonders vor ...
Lecker!
Vorspeise
Für den ersten Ganz gönnte ich mir eine Portion Pappardelle mit einer Sauce aus gemischtem Hackfleisch, mit Tomaten und etwas Käse war glaube ich auch dabei. Die Nudeln waren selbstredend hausgemacht und wirklich unheimlich lecker. Die Portion war natürlich recht klein, da ja eher als Appetitanreger gedacht.
Mein Freund wählte die "Lightest Potatoe Gnocchi", ebenfalls hausgemachte Gnocchi, bei denen man das Gefühl hatte, sie würden im Mund schmelzen, so zart waren sie. Dazu Kirschtomaten, Oliven ... alles sehr frühlingshaft. Natürlich auch eine kleine Portion.
Kostenpunkt: 11 Pfund für die Gnocchi, 10,50 Pfund für die Pappardelle.
Hauptgang
Die Wahl fiel schwer, und dann doch bei uns beiden gleich, und zwar auf Kaninchenkeule mit gemischten dicken Bohnen und Wasserkresse. Das Kaninchen war unsagbar zart, weil er vermutlich eine Ewigkeit im Backofen verbringen durfte, die Bohnen waren cremig, bohnig ... einfach nur herrlich, und die Wasserkresse war angenehm erfischend als Kontrast dazu. Bisher hatte ich nie Wasserkresse gegessen, weil man sie, wie ich finde, nur schwer bekommt. Aber es würde sich lohnen, sie ist gut.
Rosmarin war noch im Spiel, und eine gehörige Portion Olivenöl, wie es sich für Jamie gehört.
Kostenpunkt: satte 23 Pfund jeweils.
Dessert
Ich glaube, mein Freund hätte lieber verzichtet, aber nun waren wir einmal da, und das Essen war bisher so gut gewesen, dass ich mich wohl auf ewig geärgert hätte, das Dessert nicht probiert zu haben. Und mal ehrlich: auf die paar Pfund kam es nun auch nicht mehr an ...
Also bestellten wir doch (und teilten es uns dann jeweils):
Ein Tiramisu mit Cappuccino-Eis für meinen Freund. Ein winziges Tiramisu natürlich, auf einem riesigen Teller angerichtet, darauf thronte die Eiskugel, darüber Schokosplitter. Sagenhaft lecker - und sagenhaft schnell weg.
Für mich gab es dann was experimentelles, ganz nach dem Motto "Und wenn schon... !"
Ich bestellte also Basilikum-Panna-Cotta mit Balsamico-Erdbeeren und bekam ein kleines Hügelchen Panna-Cotta, genau so harmlos weiß, wie es immer ist. Aber es schmeckte tatsächlich nach Basilikum, was im ersten Moment überraschend kam - überraschend war aber vor allem, dass es einfach gut schmeckte, obwohl alle gesammelten Vorurteile im Hinterkopf riefen: "Das kann nicht wirklich so lecker sein, wie es sich gerade anfühlt!" Die Balsamico-Erdbeeren waren ebenfalls spitze. Dazu gab es ein kleines Stück Shortbread, das das ganze wirklich abgerundet hat.
Kostenpunkt jeweils: 6 Pfund.
Das Basilikum-Panna-Cotta war im Übrigen so lecker, dass ich es unbedingt nachkochen will, mit Basilikum-Extrakt, damit es nicht grün wird. Sehr empfehlenswert, wenn es klappt, werde ich berichten. Erfrischend. Sommerlich.
Ich glaube, den Rest des Tages waren wir gesättigt. Das Essen hat wirklich unheimlich lange vorgehalten.
Im Übrigen tranken wir: eine Cola (er), ein Wasser (ich), ganz vorsichtig nippend, in der Sorge man könnte noch ein Getränk brauchen, das irre teuer zu Buche schlägt - und die Sorge war ganz umsonst, die Getränke (jedenfalls Softdrinks) waren regelrecht billig im Vergleich zu anderen Restaurants.
Wohlweislich haben wir jedoch auf Wein und unseren tischeigenen Sommelier verzichtet. Nicht nur, dass es vergeudete Liebesmüh gewesen wäre ("... im Abgang schmeckt dieser Wein entzückend nach Blutwurst ..."), es wäre vermutlich auch unbezahlbar geworden.
Und da ich persönlich Wein - sei er nun von Aldi oder doch eher extravagant (was für meinen gezigen Geldbeutel bedeutet: so um die 4 bis 5 Euro die Flasche) - nur in zwei Kategorien einteilen kann: lecker oder nicht lecker, und ansonsten gerade mal die Farbe erkennen kann, hätte der Mann im schwarzen Anzug mir sonstwas erzählen können. Perlen vor die Säue, sag ich da nur.
Da haben wir den Wein lieber den anderen überlassen. Obwohl ich mir schon denken könnte, dass er vielleicht geschmeckt hätte.
Sonntag, 16.05.2010
Erneut ein Besuch bei Subway, allerdings bei einem anderen - was sich als Fehler erwies, denn hier bekamen wir zum allerersten Mal überhaupt ein schlechtes Sub.
Vielleicht war das Brot alt.
Vielleicht hatte die Frau keine Ahnung.
Jedenfalls war weder mein Peri-Peri-Chicken noch das Chicken Teriyaki auch nur entfernt vergleichbar mit einem normalerweise doch so leckeren Sub ... schade.
Der Cookie war im Übrigen ganz gut.
Montag, 17.05.2010
Der Tag der Abreise kam, und das schneller als uns eigentlich lieb war. Nach dem Frühstück im Hotel - bei dem wir trotz Aschearnung herausbekamen, dass unser Flieger starten würde - sahen wir uns noch ein wenig die Umgebung an, bevor es nach London rein ging, um den Bus zu finden.
Wir landeten schließlich auf einen Cappuccino im "Café Bleu" und breuten dann zutiefst, es erst am letzten Tag betreten zu haben.
Da wir vor 11 Uhr da waren, profitierten wir vom morgendlichen Angebot - zu jeder großen Kaffeespezialität gibt es ein Croissant gratis!
Aber es gab nur noch ein Croissant, und deshalb bot die Bedienung uns Muffins an.
Mein Freund wollte schon wieder ablehnen, aber das ging doch nicht!
Einen flehenden Blick und ein paar Minuten später hatten wir also einen großen Schokomuffin und einen großen Blaubeermuffin auf dem Tisch stehen. Hmmm...! Nur einen Fehler begingen wir - wir aßen den Blaubeermuffin zuerst, und der Schokomuffin war etwas trocken.
Der Cappuccino war auch nicht übel.
So, und nun zurück zum Malzessig, den ihr euch hoffentlich gemerkt habt.
Weil wir ja nun wussten, wo es ihn gibt, und wiel wir ja traditionelle englische Fish 'n' Chips essen wollten, gingen wir an diesem letzten Tag vor der Abreise noch zum Mittagessen in den Pub, tranken ein Cider und bestellten uns Fish 'n' Chips.
Der Fisch sah wirklich aus wie von Hand mit Bierteig überzogen und war herrlich knusprig ausgebacken. Die Pommes waren dick und einigermaßen kross. Dazu gab es "Mushy Peas", ein herrlich irrwitzig grünes Erbsenpüree aus sehr dicken Erbsen, von denen man noch Reste finden konnte, was wirklich lecker war.
Und dann also die Pommes mit Malzessig, der darüber hinaus noch dafür sorgt, dass das Salz besser pappt.
Lecker.
Säuerlich.
Frisch.
Irgendwie einfach gut.
Gut genug, um froh zu sein, dass ich zwei Flaschen Malzessig mit nach Hause genommen habe.
Dann ging es wieder heimwärts. Aus einem strahlend sonnigen London in ein finster verregnetes Weeze in good old Germany.
Und ich wette, England wird uns wiedersehen!
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