Manche sagen ja, das liegt am Alter ... sehr aufbauend!
Im Moment rennt die Zeit - was umso seltsamer ist, da sich jeder einzelne Arbeitstag unendlich lang zu ziehen vermag, schlimmer als Kaugummi, und geschmackloser als selbiges nach intensivem Kauvergnügen.
Aber mal im Ernst: Heute vor genau einem Jahr habe ich halb euphorisch, halb panisch, halb lustlos (in solchen Momenten hat man genug Emotionen für 1 1/2 Menschen) für meine letzte Examensklausur gelernt. Morgen vor genau einem Jahr habe ich sie geschrieben. Wochentagstechnisch gesehen jedenfalls.
Das bedeutet, Schlag 1 Uhr am Donnerstag, wenn in der Eifel unsere Nachfolger die Stifte fallen lassen (müssen), bin ich seit genau einem Jahr dem Horror Bad M. entkommen. Und am 31.07. vor genau einem Jahr durfte ich dort endlich wegfahren - und was war das für ein Tag (mein Geburtstag übrigens!), an dem ich abends einfach nicht mehr konnte und vor lauter seltsamer Gefühle nichtmal mehr euphorisch sein konnte, sondern einfach nur noch unendlich müde und kaputt war.
Schon fast ein Jahr, dass ich arbeiten gehe, richtig und echt. Und im November schon ein Jahr fertig.
Und obwohl das alles so unheimlich schnell gegangen ist, fühlt man sich schon so schrecklich heimisch im Büro und Beruf, als wäre man schon seit Jahren dabei.
Und kaum, dass ich ein Jahr fertig bin, steht wieder ein Wechsel an, und dann folgt wieder so ein Jahr, an dessen Ende ich denken werde: "Schon wieder ein Jahr um? Wo ist nur die Zeit geblieben?"
Und dann läuft die Zeit auch noch ganz konkret weg - denn nächsten Mittwoch geht es nach Wacken, und eigentlich müssten wir dafür einkaufen, planen, packen und so weiter und so fort, aber irgendwie ist das einfach gar nicht drin. Unter der Woche wird soviel gearbeitet, dass am Feierabend weder Zeit noch Muße bleiben, am Wochenende fahren wir weg, weil ich Geburtstag habe, und am Montag erwartet man uns zur "Nachfeier" - was bedeutet, es bleibt der Dienstag. Für absolut alles.
Um das ganze wenigstens ein bisschen zu entzerren haben wir gestern den Versuch unternommen, Fleisch einzukochen (sollte eine Art Hackbraten werden), von dem nun keiner weiß, wie es schmecken wird, aber immerhin sind die Gläser dicht zu, und so sollte wenigstens nichts schlecht werden. Genauso werde ich heute abend oder aber morgen nachmittag - und so wie es aussieht, wohl erst morgen - Brot im Glas backen, damit wir das schonmal nicht mehr kaufen müssen, und es uns auch nicht schlecht wird.
Puh.
Und dann ist Freitag. Bis dahin habe ich vielleicht schonmal die wichtigsten Sachen in eine Tasche werfen können, aber das wird sich zeigen.
Dann kommt das Wochenende. Da muss ich noch einen Kuchen backen, für die Arbeit, denn ich muss ja am Montag was zum Anbieten haben.
Und am Montag komme ich wie gesagt zu nichts.
...
Wir sollten uns dringend eine Liste machen, damit wir am Dienstag nichts vergessen.
Schlimm ist das.
Schrecklich.
Und weil das alles schon wieder so stressig ist, habe ich auch eigentlich schon wieder gar keine Lust mehr. Möchte am Liebsten zuhause bleiben und ... keine Ahnung ... aufräumen vielleicht :-)
Hm, aber irgendwie geht das.
Und mit ein bisschen Glück kann man unseren Hackbratenverschnitt sogar essen. Und das Brot schmeckt vielleicht auch.
Und es sind ja nur 4 1/2 Tage, die ich überleben muss. Das geht schon, irgendwie. Ich weiß noch nicht wie, aber es geht ...
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