Von der Kunst, einen Nudelauflauf ohne Besteck zu essen

und wieso ich dann doch kein Buch mit diesem Titel schreiben werde.

Heute haben wir den Pizzaservice kochen lassen. Ich habe einen Nudelauflauf mit Schinken und Champignons bestellt, und - die gute Nachricht zuerst - er war relativ vernünftig essbar ;-)
Schlechte Nachricht folgt in der Erzählung, war in der Realität allerdings ein Hindernis, das mich erst einmal am Essen hindern musste: ich habe kein Besteck mehr.
Gerade gestern haben wir angefangen umzuziehen, und ich habe - natürlich - mein Besteck naiv und gutgläubig eingepackt und weggetragen. Jetzt also war ich hier, ohne Besteck, aber mit einem Nudelauflauf (oder zumindest sollte einer kommen, denn der Pizzaservice kam natürlich zu spät ...)

Plan A: ich gehe in die Küche im dritten Stock und nehme mir dort eine Gabel.
Problem: dort gab es keine. In der Schublade lagen zwei einzelne Messer und eine Menge Müll, in einem Schrank stand ein Tablett mit dreckigem Geschirr und Besteck darauf (sogar eine Gabel, aber ... iih!), und in einem siffigen Messbecher neben der Spüle noch mehr ziemlich ekelhaftes Besteck.

Plan B: ich esse ohne Besteck.
Problem: ääääh ... schlechte Idee?!

Plan C: ich nehme etwas, was man als eine Art Stäbchen nutzen kann!
Problem: so etwas hatte ich leider gar nicht.

Plan D: ich esse mit dem Kaffeelöffel meiner Kommilitonin.
Problem: es gab kein Problem; es wäre möglich gewesen und auf jeden Fall besser als gar kein Besteck at all.

Aber als dann der Pizzaservice kam und ich unser Essen aussortierte, geschah dies glücklicherweise in einem anderen Haus, in dem es eine Küche gab, in der es eine Schublade gab, in der eine Gabel lag, welche nicht dreckig war!

Und so kam es, dass ich meinen Nudelauflauf ganz normal, wie man es eben so tut, mit einer Gabel essen konnte.
So wird es also meinen Beststeller "Von der Kunst, einen Nudelauflauf ohne Besteck zu essen" niemals geben. Dabei könnte es ein so dramatisches Buch werden!