Dienstag, 17. August 2010

Grau. Punkt. Einfach grau. Und damit hat es sich.

Zunächst: die guten Vorsätze haben überraschend 1:0 gewonnen und aus China-Nudeln wurde ein Subway-Salat.


Es herbstelt ganz schön da draußen. Und da behagt mir ganz und gar nicht. Wir haben gerade einmal Mitte August, da sollte es ruhig noch gute eineinhalb Monate lang sommerlich bleiben, meinetwegen dann auch gerne spätsommerlich, aber eben nicht herbstlich.
Schön, der Herbst hat auch gute Seiten - leuchtend orange Kürbisse in wärmenden Suppen, cremigen Risottos, dampfend gefüllt aus dem Ofen, gebacken, in Kuchen ... und kiloweise Äpfel in Crumbles, mit knusprig gebräunten Nussstreuseln obendrauf, einem Klecks dahinschmelzender Sahne oder dickem Vanillepudding ... herrliche Curries in herbstlichen Farben, die im Sommer einfach zu warm und zu viel gewesen wären ... Puddings frisch aus dem Ofen mit einem zartschmelzenden Schokoladenkern darin ... eine heiße Tasse Tee oder Schokolade mit einem Schuss Rum vor der Kaminfeuer-DVD, während draußen der Regen an die Scheiben klopft und ein stürmischer Herbstwind verloren über goldgelbe Weizenfelder heult ...
Ja, der Herbst kann schön sein.
Aber da draußen ist es grau und wolkenverhangen, düster und regnerisch, kalt und ungemütlich, grau, grau, grau. Da draußen ist es so, wie es im Herbst ist, wenn man denkt "Nun hab ich aber die Nase voll von diesem Herbst!", während man im Innersten genau weiß, dass es aber nach dem Herbst doch nur noch schlimmer werden wird.

Und Tage wie heute machen einem nur zu klar, dass der Sommer zu Ende gehen wird, und der Herbst kommen. Und nach dem Herbst der Winter, und mit dem wieder Eis und Schnee und mit ein bisschen Pech unerträglich arktische Temperaturen, die nur ein paar Wochen lang Freude machen. Und das auch nur, wenn man frei hat, und nach jedem kurzen romantischen Winterspaziergang schnell wieder unter die kuschlige Decke kriechen kann.

So aber, wenn es jeden Morgen wieder ein bisschen länger finster und kühl bleibt, und wenn es jeden Abend ein bisschen eher wieder dunkel wird, wenn die Zeit näherrückt, da man im Dunkeln zur Arbeit hin- und im Dunkeln von dort weggeht ... so macht das keinen Spaß, ehrlich nicht.
Da hilft auch der Gedanke an all die schönen Eintöpfe nicht. Da bleibt eher Wehmut. Und der Gedanke an ein sonniges Sommerpicknick am Rhein, an ein nie gepicknicktes Picknick mit einem nie gepackten Picknickkorb voller guter Dinge, voll Pasteten und Salate und Sandwiches, mit einer Flasche Sekt und köstlichem Holunderblütensirup ... dieser Gedanke hängt verblassend in der nicht mehr ganz so lauen Luft, und fast möchte man bitterlich weinen, weil man ihn auf das nächste Jahr vertrösten muss.

Es herbstelt draußen.

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